Nach dem Sprint in München bisschen übermütig gewesen, an dem Wochenende noch frei gehabt. Ich stelle vor:
Alex beim Spartan Super Vienna!
Super nennt man das, wenn man 13+km mit 25+ Hindernissen auf sich nimmt. Nach meinem sehr positivem Erlebnis in München hatten Kim und Vanessa, beide Arbeitskollegen von Sportograf und Ihres Zeichens schon Super-Finisher in Tirol 2015, wenig Mühe mich dazu zu überreden mit Ihnen an den Start zu gehen.
Die Vorbereitung war ähnlich wie auf München quasi nicht existent. 2 Wochen vor dem Rennen habe ich mit Sportograf Mallorca 312 fotografiert und war von und nach dem Rennen selber mit dem Rennrad auf der Strecke unterwegs. Das kann ich übrigens nur jedem wärmstens ans Herz legen. Die Passstraßen im Nordwesten der Insel sind der Hammer! (lest Jasons Rennbericht)
Ansonsten hält mich die Bachelorarbeit und andere Uniprojekte ganz gut am Schreibtisch. Leider sind Code-Zeilen das letzte was einem bei Spartan-Races weiterhilft.
Ich fasse zusammen: ganz viel ‘Mimimimimi’ meinerseits.
Nach nem ordentlichen Palatschinken (aka Pfannkuchen) Frühstück bei Kims Vater, der so nett war uns für das Wochenende aufzunehmen ging es also zur Militärakademie in die Wiener Neustadt.
Schönes Gelände, Parkeinweiser in Uniform, Puch GD250er (Bundesheer Geländewagen). Schön, wie daheim 🙂
Wir parken, packen unser Zeug und checken uns ein… zumindest Vanessa und ich… Pascal und Marlon laufen sich noch etwas warm mit Pendelläufen zwischen Auto und Registrierung.
Pünktlich 5min vor unserem Start klettern wir über die Wand in den Startblock – kurzes Warmup – Start.
Das lustigste Phänomen bei Spartan Races ist ja, dass jeder, mich eingeschlossen, auf den ersten Metern mehr oder minder erfolgreich versucht kleinen Pfützen auszuweichen… um dann in die nächste Wasser/Matschgrube zu springen.
Man merkt recht zügig, dass es eben kein Sprint ist. Die Laufstrecken zwischen den Hindernissen sind schon länger. Nett finde ich die vielen kleinen “Hindernisse” so kleine Hürden auf der Strecke, keine Ahnung welchen Sinn die normal erfüllen, gehören aber zum Gelände und sorgen dafür, dass man auf keinen Fall in einen Lauftrott kommt.
Wir jockeln also fröhlich über saftig grüne Wiesen, rollen über Netze über Flüsse, flippen ein paar Reifen und hüpfen über Mauern. Dann kam Spaß#1: Balance-Beam nennt es sich, ist effektiv einfach 3 halbe Baumstämme, ca. 15cm breit über die man balancieren darf. Da das Wetter an diesem wunderbaren Samstagmorgen eher das Gegenteil von trocken und warm war, war das Hauptproblem eher nicht sofort mit dem Fuß wegzurutschen. “Ihr dürft die schuhe auch ausziehen!” – dafür dreh ich auch nochmal um!
Ohne Schuhe wars easy und wir schnell wieder auf der Strecke.
Leider kam dann recht bald auch schon mein Nemesis… das Seil *Dramatische Musik* wenig überraschend verzog ich mich recht zügig in die Burpee-Area während Kim sich mit einer Hand, rückwärts über Kopf das Seil hochzog (eventuell etwas subjektive Wahrnehmung). Auch Vanessa machte eine echt gute Figur am Seil, leider nur bis 30cm unter der Glocke… zu Fünft teilen wir uns die verbleibenden Burpees auf und rennen weiter.
Wirecrawl! Wooohoooo! Ich bin von München total verwöhnt, war dort der Stacheldraht doch relativ hoch angebracht und die Strecke maximal 5m. Der Wirecrawl in Wien jedoch…. huiuiui… einmal kurz den Arsch vom Boden hoch, schon hängt man im Draht. Das ganze dann über gefühlte 100 Meter mit leichter Kurve und Finale unter 2 Panzern durch… Oh, hatte ich den “Rasensprenger” erwähnt?
Das nächste Highlight erwartet uns an einer kleinen Straße auf dem Gelände: hier stehen mehrere Paletten voll mit kleinen Munitionskisten und das Beste? Jeder bekommt eine! YAY!
Erste Reaktion: wow die sind ja leicht…. 1km später ist man dann aber doch froh sie endlich wieder wegstellen zu dürfen.
Als ich das gerade tue grüßen die anderen auf einmal einen Lukas… Mein Hirn ist mal wieder chronisch unterversorgt und ich brauche noch ein “krass ist der schnell” und “jetzt müssmer aber gas geben” um zu verstehen was los is.
Lukas ist schon im letzten Jahr mit Kim, Vanessa und Pascal in Tirol an den Start gegangen und war vor Wien noch etwas am hadern. Im Endeffekt ist er in dem Startblock 30min Später gestartet um noch etwas schlafen zu können nach seiner Nachtschicht… und das steht er, lachend und auf jeden fall keine 30 Minuten mehr hinter uns.
Es folgt eine klare Ansage von Pascal: Einholen lassen wir uns nicht.
Lachend zitieren wir ein paar mal “Auf gehts ihr Muschis! Fptuuh” auf den Laufstrecken hatte ich ab da aber selten noch die Luft um viel zu lachen 😀
Das nächste Hindernis hatte ich auch im Einsatz für Sportograf noch nie gesehen und behaupte daher einfach mal, dass es neu ist. Irgendwas mit Swing… frei nach Tarzan an 3 Seilen von einem Ende zum anderen schwingen. 30 Burpees später gehts weiter. Ich mag Seile.
Nach diversen größeren und kleineren Hindernissen kommen wir wieder in die Eventarea… es aktiviert auf mir unbekannte Weise doch immer wieder ein paar Kraftreserven die Musik zu hören und die Zuschauer zu sehen. Besagte Reserven halten genau bis zum Multirig. In München war es mein großer Erfolg das geschafft zu haben. Hier waren die Stangen alle feucht, dreckig und meine Arme hatten einfach schon ein paar mehr Anstrengungen hinter sich. Nur gut, dass man sich die Burpees im Team aufteilen kann.
Als ich zu Vanessa, Kim, Marlon und Pascal in die Burpee Area kam war der Burpeecount aber leider 150.
Soviel zu den Kraftreserven. Beim Speerwerfen nochmal 90 fürs Team, dann ne nette Kombination aus Wänden und Stacheldraht-Krabbel-Einlagen, über die slippery Wall und schon stehen wir vor dem letzten wirklichen Hindernis: der 8 feet Wall. Pünktlich hier fängt meine Wade an zu krampfen… Immerhin noch vor der Wand. Marlon hatte nicht soviel Glück, er war gerade halb drüber, als er anfing zu schreien… und zwar nicht weil er das Ziel sehen konnte.
Auf der anderen Seite der Wand trennt uns nurnoch der Sprung über das Feuer von dem Ziel. Wir müssen wirklich kurz Pause machen und uns dehnen… Nach dem Sprung macht meine Wade dann auch sofort zu aber is jetzt auch egal. Blaue Medaille: KATSCHING!
ca. 10 Minuten später joggt Lukas entspannt ins Ziel… er hat 1h 45min gebraucht… nach 2 Std. Schlaf… Ich ziehe meinen Hut.
Wir haben im Team 2h 10min gebraucht und ohne Pascal, Kim, Vanessa und Marlon hätte ich sicher eher 3h gebraucht.
Dass alle zusammen beim Finisher-Bier meinen, dass der Super in Tirol viel härter war lässt mich Böses erahnen. Will ich in Tirol doch mit dem Beast meine Trifecta voll machen…
Shit, ich muss trainieren, diesmal wirklich.
Danke an die Alpajeños, die so nett waren mich mit ins Ziel zu schleifen 🙂
Auch Danke an Stephan und die Orga-Crew für ein Super Rennen (Pun intended)!!!
Stay tuned! Wir sehen uns in Oberndorf!
Alex
Danke an sportograf.com für die Fotos und dafür, dass man bei euch so geile Menschen kennenlernt!
www.spartanrace.de
2 replies on “Spartan Race Vienna”
[…] Nach dem Super in Wien fehlte mir also nur noch das Beast-Drittel vom Trifecta-Kuchen. Nachdem ich in Wien doch recht hart darauf hingewiesen wurde, dass man diese Hindernisläufe -soviel Spaß sie auch […]
Klasse Tipp. Muss ich auch mal hin zum rennen! Grüße, Alexander